…Carsten Albrecht hängt das „Knacker, Bockwurst, Wiener“-Schild ab und reicht eine Bulette auf einem Bambusstab über die Theke, als wäre sie ein Glas edlen Weins. Er versteckt die kleine Menükarte und sagt: „Verrate mir, was du schmeckst.“ Das Fleischbällchen entfaltet ein Aroma von Chili und Ingwer mit einer zarten Note Zitronengras. Es ist die Bulette „Bangkok“, eine von vier Geschmacksrichtungen, die er heute anbietet. Um uns herum werden die ersten Marktstände bestückt. Zwischen handgezogenen chinesischen Nudeln und indischen Samosas mit Roter Beete, Vanille und marinierten Kichererbsen baut sich ein mexikanischer Stand mit Hähnchen-Tacos in Schokoladensoße auf. Es ist 15 Uhr, die Stimmung: Ruhe vor dem Sturm.
Was schon seit einigen Jahren in angloamerikanischen Großstädten, in Brooklyn, Portland und London die Straßen mit Food-Trucks und Marktständen bestückt, ist nun auch in Deutschland angekommen: eine neue Form der Esskultur, die mit dem ursprünglichen Verständnis von Fast Food, mit Currywurst und Pommes Schranke, nicht mehr viel gemeinsam hat…
Artikel in der Welt von Anja Knauer – weiterlesen